Was gehört nicht in die Toilette? 63 Dinge für die ein Klo kein Mülleimer ist

Haben Sie mit Familie und Freunden auch schon einmal darüber diskutiert, was in die Toilette gehört, und was nicht?

Um es ganz kurz zu machen. In die Toilette gehört nur das wofür sie ursprünglich erfunden wurde: das kleine und große „Geschäft“. Um es noch deutlicher auszudrücken, sind das Fäkalien wie Urin und Kot.

Folgende Dinge gehören dagegen auf keinen Fall in die Toilette:

  1. Hygieneartikel
  2. Küchenabfälle und Speisereste
  3. Feste Stoffe
  4. Textilien
  5. Flüssige Stoffe
  6. Chemikalien
Diese 63 Dinge gehören nicht in die Toilette
Diese 63 Dinge gehören nicht in die Toilette

Hygieneartikel

Hygieneartikel landen häufig im Abwasser, denn die Körperhygiene findet zumeist im Badezimmer statt. Entsprechend kurz ist der Weg zur Toilette.

Überlegen Sie einmal, ob es im Sinne unserer Umwelt nicht besser wäre überhaupt keinen Müll in die Toilette zu werfen. Ich kann nur an Sie appellieren, sich einen hübschen, kleinen Mülleimer für Ihre Badezimmer zuzulegen.

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Verwenden Sie antibakterielle, duftende Müllbeutel, dann ist der Müll auch nicht mehr so eklig. So ersparen Sie sich den unappetitlichen Badezimmer-Müll widerwillig zu entsorgen.

Slipeinlagen, Binden, Tampons

Bei Damenbinden ist es meist offensichtlich, dass sie nicht im Klo heruntergespült werden sollen, weil Slipeinlagen sehr viel größer sind als Tampons. Doch auch bei Tampons wie OBs sollten Sie sich überlegen, was nach der Klospülung passiert.

Zunächst saugen sich Tampons mit Wasser voll und quellen auf. Das Volumen vergrößert sich als ganz extrem und kann bei zugesetzten Rohren den Ausschlag zu einer kompletten Verstopfung geben.

Tampons bestehen aus Watte, Baumwolle, Polyethylen und Polypropylen. Das Rückholbändchen ist eine Plastikschnur aus Polyester, die besonders haltbar ist und in Abwasserrohren hängen bleiben kann.

Diese Hygieneartikel gehören also unbedingt in den Mülleimer. Gegen Gerüche des Badezimmermüll können Sie kleine Hygienetüten verwenden, die es in jedem Drogeriemarkt gibt.

10 weitere Hygieneartikel, die im Klo verboten sind

Auch alle diese Dinge führen zu Verstopfungen in den Rohren:

  • Hygienetücher
  • Wattestäbchen, Ohrenstäbchen, Q-Tips
  • Präservative, Kondome
  • Windeln, Wegwerfwindeln
  • Kosmetiktücher
  • Taschentücher
  • Heftpflaster
  • Mullbinden
  • Zahnseide
  • Rasierklingen
  • Haare

Küchenabfälle

Die Versuchung ist groß, unliebsame Küchenabfälle in der Toilette zu entsorgen. Manchmal sind sie von ihrer Beschaffenheit eher nicht gut für den normalen Biomüll geeignet, zum Beispiel wenn es sich um feuchte Reste wie Suppen oder Salatdressing handelt.

Widerstehen Sie der Versuchung und bringen Sie den Topf nicht einfach direkt zur Toilette, um ihn dort zu leeren.

Speisereste

Speisereste, die in der Toilette landen, ziehen nämlich Ratten an. Und Sie möchten garantiert nicht, dass Ratten dem Ursprung der Nahrung folgen und aus der Toilette kriechen. Das ist übrigens kein Horror-Märchen, sondern mehrfach wissenschaftlich untersucht worden. Ganz zu schweigen davon, dass Ratten Krankheiten übertragen.

Entsorgen Sie alle Speisereste über den Biomüll oder Ihren Komposter.

Öle und Fette

Auch Speisefette haben im Abwasser nichts zu suchen. Bei kälteren Temperaturen wird Frittierfett zum Beispiel wieder hart und verstopft jedes Abwasserrohr. Speiseöle die bei Zimmertemperatur flüssig sind, verkleben die Kanalisation.

  • Frittierfett
  • Speiseöl
  • pflanzliche Fette
  • tierische Öle

Feste Stoffe

Bei größeren Feststoffen wie Verpackungen und Kunstoffen ist bestimmt jedem klar, dass diese Dinge jedes Rohr verstopfen können.

  • Verpackungsreste
  • Kunststoffe
  • Wischtücher
  • WC-Steine

Doch auch kleinere Sachen wie Zigarettenkippen und Bierdeckel verschmutzen das Abwasser unnötig. Zum Beispiel verrotten die Filter einer Zigarette nicht. Diese kleinen Stückchen lassen sich in der Kläranlage nur sehr schwer entfernen. Deshalb gehören sie nicht ins Abwasser.

  • Zigarrenreste
  • Zigarettenkippen
  • Flaschenverschlüsse
  • Korken
  • Bierdeckel

In vielen Haushalten mit Kleintieren wie Vögeln und Katzen fällt Sand oder Kleintierstreu an. In trockenem Zustand sind diese Feststoffe rieselfähig und verhalten sich fast wie eine Flüssigkeit. Allerdings würde der Sand im Kanal sofort zu Boden sinken und die Abwasserkanäle zusetzen.

Bedenken Sie außerdem, dass Katzenstreu dafür ausgelegt ist große Mengen an Flüssigkeit zu binden. Denn schließlich soll der Urin der Katzen sofort aufgenommen und geruchsneutral gebunden werden. Im Klo würde sich das Katzenstreu ebenfalls mit Wasser vollsaugen und verklumpen. Damit ist eine Rohrverstopfung vorprogrammiert.

  • Katzenstreu
  • Vogelsand
  • Kleintiersand
  • Asche

Wenn man bedenkt, wie viele tausend Kilometer Rohre unter den Straßen verlaufen, wird klar wie aufwändig und teuer solche Rohrreinigungen sind. Die Reinigung verbraucht außerdem Unmengen an Wasser, um die Rohre mit hohem Druck zu spülen.

Dabei haben alle festen Stoffe das Potenzial die Rohrleitungen im Haus wie auch die viel größeren Kanalrohre zu verstopfen. Werfen Sie diese Stoffe nur in den Restmülleimer.

Textilien und Stoffe

Bei Stoffen und Textilien könnte man jetzt denken, dass sich diese Dinge leichter an die Biegungen der Abwasserrohre anpassen. Dort flutschen sie dann einfach durch.

Teilweise saugen sich Textilien und Putzlappen sofort mit Wasser voll. Dann sinken sie im Abwasser zu Boden, bleiben an Unebenheiten hängen und dort setzen sich weitere Feststoffe an.

  • Putzlappen, Putztücher
  • Kleidungsstücke
  • Strümpfe
  • Socken
  • Stoffreste
  • Strumpfhosen
    Strumpfhosen bestehen aus dem Kunststoff Nylon und sind extrem reißfest. Bestimmen kennen Sie den Notfalltrick, dass sich sogar ein gerissener Keilriemen im Auto durch eine Strumpfhose ersetzen lässt.
    In den Abwasserrohren ist außerdem problematisch, dass sich Strumpfhose sehr lang gezogen werden kann. Bleibt die drei Meter lange Strumpfhose nur an irgendeiner Stelle hängen, bilden die Maschen ein Fangnetz für kleinere Feststoffe.

Flüssige Stoffe

Flüssige Stoffe verführen natürlich besonders dazu, sie in die Toilette zu spülen.

Zwar unterstelle ich Ihnen jetzt nicht gleich, dass Sie das Altöl des letzten Ölwechsel Ihres Autos über die Toilette entsorgen. Aber beim Renovieren muss es vielleicht schnell gehen und Sie kippen die Reste des Tapetenkleisters einfach ins Klo. Das ist keine gute Idee.

  • Altöl
  • Bremsflüssigkeit
  • Kühlerfrostschutz
  • Tapetenkleister
  • tierische Abfälle wie Jauche, Gülle, Mist

Von manchen flüssigen Stoffen gehen besondere Gefahr aus, weil sie giftig sind. Entsorgen Sie diese Flüssigkeiten nur über die Schadstoff-Sammelstellen Ihrer Stadt. Das kostet nur ein paar Euro, hilft aber der Umwelt und somit uns allen.

Gleiches gilt übrigens auch für alle Chemikalien und Medikamente die im Haushalt anfallen.

Chemikalien

Chemikalien stellen eine große Gefahr für das Wasser dar. Zum Beispiel müssen Desinfektionsmittel im Abwasser erst neutralisiert werden, damit die Bakterien der Kläranlage ihre Arbeit erledigen können.

Falls Chemikalien nicht geklärt werden können, gelangen die Mittel ungefiltert in unsere Natur, die Flüsse und Seen. Das gilt zum Beispiel auch für vermeintlich harmlose Medikamente wie die Anti-Baby-Pille oder Antibiotika. Deren Wirkstoffe belasten sogar das Grundwasser oder sind für resistente Bakterienstämme verantwortlich.

  • Medikamente
  • Tabletten

Jede Apotheke nimmt unverbrauchte Medikamente kostenlos zurück. Und meist wird empfohlen Medikamente über den Hausmüll zu entsorgen.

Entsorgen Sie folgende Chemikalien unbedingt gesondert als Gefahrenstoffe:

  • Putzmittel
  • Rohrreiniger
  • Nagellackentferner
  • Desinfektionsmittel
  • Farbreste
  • Farben, Lacke, Dispersionsfarben
  • Farbverdünner, Verdünnungen
  • Pinselreiniger
  • Lösungsmittel
  • Bauschaum
  • Säuren und Laugen, Salzsäure, Natronlauge, Batteriesäure
  • Abbeizmittel
  • Beiz- und Bleichflüssigkeiten
  • Holzschutzmittel
  • Pflanzenschutzmittel
  • Giftstoffe
  • Insektenbekämpfungsmittel
  • Schädlingsbekämpfungsmittel

Noch ein kleiner Hinweis: Verwenden Sie nicht zu häufig die „Spülstopp-Taste“ Ihrer Toilette. Deren Einführung war zu gut gemeint, doch die inflationäre Verwendung der Taste führt ebenfalls zu Verstopfungen in den Rohren, weil zu wenig Wasser darin fließt. So lagern sich die Stoffe des Abwasser leichter an der Oberfläche ab.

Die Toilette ist kein Mülleimer

Früher habe ich die Toilette ganz gerne mal als Mülleimer verwendet. Aus den Augen, aus dem Sinn! Ob Zigarettenkippen, Hygienebinden oder Speisereste, alles was nicht niet- und nagelfest war und nicht mehr gebraucht wurde, fand seinen Weg in die Toilette.

Das ging einige Jahre gut, bis mich eines Sonntagmorgens verstopfte Toilette im Bad erwartete. Das Wasser stand bis zum Rand der Toilettenbrille, weil ich gerade noch den Spülstopp drücken konnte. Alle Versuche mit der Klobürste das Zeug zum Abfließen zu bringen scheiterten.

Mir bleib nichts anderes übrig, als den Sanitär-Notdienst zu rufen. Dieser beseitigte die Verstopfung, machte eine Menge Schmutz und ließ mich mit einer üppigen Rechnung und vielen Belehrungen zurück.

Es hätte ja ganz und gar in meiner Verantwortung gelegen, dass die Rohre verstopft waren. Aus dem Fehler habe ich meine Lehren gezogen und seitdem mein Verhalten radikal geändert.

Mein Verhalten war nicht nur schlecht für meinen Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt, denn auch besonders schädliche Stoffe gelangen in die Kanalisation.

Was gehört nicht in die Toilette?
Was gehört nicht in die Toilette?

Was passiert eigentlich mit dem Abwasser?

Das Abwasser aus unseren Badezimmern, der Toilette, aus der Badewanne, von der Waschmaschine, aus der Küche wird in der Kanalisation gesammelt. Darüber fließt es zur Kläranlage. Dort wird es aufbereitet, also mechanisch und chemisch gereinigt.

Abwasser findet seinen Weg über die Abflussrohre im Haus in das Kanalsystem. Weil die Abwasserrohre senkrecht in die Wände eingemauert sind, heißen sie auch Fallrohre.

Das Kanalsystem der Städte oder Gemeinden sind immer sehr lang und weit verzweigtes Rohrleitungsnetz. Darüber fließt das gesammelte Abwasser zum Klärwerk.

Je nach Gefälle gibt es in vielen Abwassersystemen auch große Pumpen, die das Kanalwasser zum Klärwerk befördern müssen. Feste Stoffe können die Pumpe beschädigen und aufwändige Reparaturen nötig machen. Die Pumpstationen sind aufwändig zu reinigen und zu reparieren.

Im Klärwerk fließt das Abwasser durch mehrere Stufen:

1. Grob- und Feinrechen

Als erste Stufe des Klärwerks fischen große Rechen alles aus dem Abwasser, was dort nicht hinein gehört. Vom Prinzip her funktioniert das so, als ob Sie einen Rechen durch einen Gartenteich ziehen und die festen Stoffe heraus fischen. Es bleibt alles hängen, was größer als der Zackenabstand ist.

Diese Dinge werden gesammelt und müssen dann als Müll entsorgt werden. Die ganze Gemeinde könnte Geld sparen, wenn diese Dinge direkt im Müll landen würden.

2. Sand- und Fettfang

Als nächstes fließt das Wasser in einen Sand- und Fettfang. Sand ist schwerer als Wasser und sammelt sich am Boden. Hier wird er abgepumpt und weiter verwendet.

Öle und Fette sind hingegen leichter als Wasser. Sie schwimmen auf der Wasseroberfläche und werden dort abgesaugt. Dann werden sie zu den Faultürmen transportiert.

3. Klärbecken

Dann nimmt das Abwasser seinen Weg durch verschiedene Becken, die auch kleiner Sandteilchen endgültig entfernen. Am Schluss dieses Prozesses sind nur noch gelöste Teilchen im Wasser, die entfernt werden müssen.

Hier liegt beispielsweise eine große Gefahr, wenn Medikamente oder andere giftige Stoffe in das Abwasser gelangt sind. Jeder gelöste Stoff bedarf eines anderen Filters, um aus dem Wasser entfernt werden zu können.

4. Belebungsbecken

Als nächstes kommt das Wasser ins Belebungsbecken. Hier wird es mit nützlichen Bakterien angereichert, die schädliche Stoffe aus dem Wasser „fressen“ und so entfernen.

5. Nachklärbecken

Im Nachklärbecken werden die Bakterien wieder aus dem Wasser entfernt. Manche dürfen zurück ins Belebungsbecken an die Arbeit, andere arbeiten in den Fäulnistürmen weiter.

6. Zurück in den Wasserkreislauf

Das Abwasser sieht jetzt wieder richtig sauber aus, ist aber noch kein Trinkwasser. Es findet seinen Weg zurück in den natürlich Kreislauf, zum Beispiel über die Abwasserverregnung oder durch das Einleiten in die Gewässer der Gegend.

Ein Blick auf diese aufwändigen Prozesse macht deutlich, warum die Toilette nicht als Mülleimer verwendet werden darf. Ich habe im Nachhinein ein schlechtes Gewissen wegen meines Verhaltens, denn eigentlich liebe ich die Natur.

Mir war aber nicht bewusst gewesen, dass unser Abwasser irgendwann wieder in dem Fluss landet, an dem ich so gerne sitze. Vielleicht angeln Sie dort oder gehen Schwimmen.

Dabei startete die Idee zu diesem Artikel mit einer Diskussion bei uns Zuhause:

„Ich spüle keine Speisereste das Klo herunter. Das ist respektlos. Das Klo ist nur für etwas anderes da!“

Ungefähr so reagierte mein Freund, als ich die Salatreste ins Klo kippen wollte. Hauptsächlich waren nur Essig und Öl und ein paar Salatblätter in der Schüssel übrig geblieben.

Mir war es schlicht zu mühsam zunächst die flüssigen und festen Bestandteile zu trennen.
Und was würde ich dann mit dem Essig machen? Jetzt würde ich natürlich nicht auf die Idee kommen eine Rasierklinge herunterzuspülen. Oder eine Einwegwindel durch den Geruchsschutz der Toilette zu drücken.

Die Grenzen habe ich als fließend empfunden und schon mal eine Zigarettenkippe ins Klo geschmissen. Doch Müllbeseitigung und Abwasserbehandlung sind verschiedene Dinge, die wir nicht verwechseln sollten. Wenn alle mitmachen, sparen wir Abwassergebühren und schonen die Umwelt.

Die Geschichte erzähle ich deshalb so ausführlich, weil es gar nicht so leicht zu wissen ist, welche Stoffe in die Toilette gehören und was nicht.